Projekte, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben, liegen uns bei EVOMOTIV besonders am Herzen. Mit unserer Hilfe für KulturLife konnten wir Yuna und anderen jungen Menschen die Chance geben, durch ihren Freiwilligendienst neue Kulturen zu erleben, ihre Grenzen zu erweitern und gleichzeitig wertvolle Projekte vor Ort zu unterstützen.
Yuna hat ein Jahr in einer indigenen Shuar-Gemeinde im ecuadorianischen Amazonasgebiet verbracht und uns mit ihrem Bericht einen Einblick in ihre Erfahrungen gewährt. Ihre Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie Freiwilligenarbeit nicht nur lokale Gemeinschaften stärkt, sondern auch das Leben der Freiwilligen selbst prägt. Mehr dazu könnt ihr in Yunas Artikel erfahren:
Ein Jahr in Ecuador
Mein Name ist Yuna, und ich habe nach meinem Abitur im Sommer 2023 einen einjährigen Freiwilligendienst in Ecuador gemacht, von dem ich hier etwas erzählen möchte.
Organisation und Aufgaben
Mein Freiwilligendienst wurde von der deutschen Organisation KulturLife und der ecuadorianischen Organisation Fundación Proyecto Ecológico Chiriboga organisiert. Ich habe im Südosten Ecuadors im Amazonasgebiet in einer indigenen Shuar-Gemeinde gelebt. Meine Aufgaben waren es, an der lokalen Schule Englisch zu unterrichten und die Gemeinde sowie meine Gastfamilie bei ihren Projekten zu unterstützen. Das waren unter anderem die Pflege von Gemüsegärten, Anbau, Ernte und Verarbeitung von organischem Mais sowie Bauarbeiten auf dem Projektgelände. Ziel dieser Tätigkeiten war es, nachhaltige Einkommensquellen wie organische Landwirtschaft und Ökotourismus zu fördern.
Leben in der Natur
Während meines Freiwilligendienstes habe ich besonders das Leben in der Natur genossen. Ich habe in einer Bambushütte gewohnt, von denen es auf dem Projektgelände mehrere mit verschiedenen Funktionen gab, sodass man immer draußen war. Statt fließendem Wasser hatten wir den Fluss in der Nähe, und Strom sowie WLAN gab es nur in der Schule. Dadurch konnte ich die wunderschöne Vegetation des Dschungels intensiver erleben. Natürlich ist es nicht immer ein Vergnügen, zum Beispiel bei Regen im Fluss abzuwaschen oder Wäsche von Hand zu waschen. Auch die einfachere, etwas abgeschottetere und eintönigere Lebensweise hatte für mich ihre Vor- und Nachteile. Ich habe dadurch gelernt, was ich persönlich zum Leben brauche, um zufrieden zu sein, und so manchen Luxus in Deutschland mehr zu schätzen.
Die Arbeit mit Kindern und der Gemeinde
Die meiste Freude hatte ich bei der Arbeit mit den Kindern und Lehrern an der Schule, wenn ich gesehen habe, dass ihnen mein Unterricht Spaß macht und sie etwas davon mitnehmen. An der Arbeit mit der Gemeinde hat mir besonders gefallen, mehr über das Leben verschiedener Familien zu erfahren und es so besser zu verstehen.
Reisen und kulturelle Eindrücke
Über das Jahr hinweg war ich auch oft auf Reisen in verschiedene Regionen Ecuadors, wie das Gebirge und die Galapagosinseln. Es hat mich beeindruckt, wie landschaftlich und kulturell vielfältig das Land ist. Was mir jedoch überall gleichermaßen aufgefallen ist, war die Offenheit, Freundlichkeit und Großzügigkeit der Ecuadorianer, die ich kennenlernen durfte. Außerdem hat mich inspiriert, dass die meisten eine sehr positive Mentalität hatten und mit Tatendrang in die Zukunft blickten, obwohl ihre Situation und die Situation des Landes nicht immer einfach waren.
Selbstreflexion und persönliche Entwicklung
Ich habe das Gefühl, nicht nur eine neue Kultur, sondern auch mich selbst besser kennengelernt zu haben. Vor dem Freiwilligendienst dachte ich, ich könnte nicht viel Neues über mich lernen. Doch sobald man aus seinem gewohnten Umfeld herausgeht, überwindet man Grenzen, von denen man nicht wusste, dass sie existieren. Mir ist erst nach meiner Rückkehr aufgefallen, dass es in Ecuador einfacher für mich war, neue Seiten von mir zu entdecken und mich zu verändern, weil niemand Erwartungen davon hatte, wer ich bin.
Dank und Ausblick
Daher hoffe ich, dass noch viele Menschen in Zukunft Freiwilligendienste machen, besonders natürlich in dem Projekt, das ich zu lieben gelernt habe und das ohne die Freiwilligen in dieser Form nicht weiter existieren könnte.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei EVOMOTIV für die Spende für die Freiwilligendienste meiner Organisation KulturLife bedanken. Ohne diese Spenden würden von Jahr zu Jahr weniger Freiwillige entsendet werden.